(1993, 98 Min.) Regie: Jon Turteltaub
Die 98-minütigen Filmkomödie «Cool Runnings – Dabei sein ist alles» aus dem Jahr 1993 greift die überraschende Teilnahme eines jamaikanischen Bobteams auf, das – aus der sonnigen Karibik kommend – an den olympischen Winterspielen 1988 in Calgary/Kanada teilnahm.
Der Film zeigt, wie aus ganz unterschiedlichen, sogar widersprechenden Motiven und unter schärfsten Konkurrenzbedingungen ein gutes Team entsteht, in dem sich sogar Freundschaften entwickeln können. Einer der Bobfahrer, Derice Bannock, ist mutig, aber auch ehrgeizig und will unbedingt an die Olympiade kommen. Sein Freund Sanka Coffie erklärt ihm, dass er ihn für dieses Vorhaben gewinnen kann, wenn er ihn ganz einfach als Freund bittet ihm zu helfen. Der dritte, Yul Brenner, ein Einzelgänger, macht mit, weil er aus Jamaika wegkommen will. Der vierte, Junior Bevil, unsicher und abhängig vom autoritären Vater, hat ein schlechtes Gewissen, dass er zwei der anderen zuvor geschädigt hatte. Der Trainer, Irving Blitzer, ein ehemaliger Bobfahrer, ist ohne Sinn im Leben und unzufrieden und macht erst mit, nachdem ihn Derice ausdauernd, überzeugend und humorvoll umstimmt.
Trotz widrigsten Umständen, scheinbar aussichtsloser Situation, den unterschiedlichsten Charakteren und vielen heiklen Stimmungen untereinander, behalten sie die Überzeugung und den Mut, ihr Vorhaben weiterzuführen. Es zeigt sich, dass sie sich mit ihren jeweiligen Charakterstärken gegenseitig immer besser unterstützen können, auch voneinander lernen und immer öfter füreinander einstehen und einander aufmuntern.
Der Film zeigt, dass ein nicht kompatibles Team doch zusammenwachsen kann, wenn die Beteiligten ein Ziel mit genug Ausdauer, Mut, Humor, Leichtigkeit, wachsendem gegenseitigem Verständnis und zunehmender Freundschaft verfolgen können. Sie merken immer mehr, dass der andere nicht gegen sie ist, auch wenn er sich danebenbenimmt. Sie werden immer sicherer und merken, dass sie auch bisher ganz Unbekanntes lernen und erwerben können, wenn sie sich Zeit nehmen, sich richtig anleiten lassen, ausdauernd umsetzen und Fehler als Möglichkeit ansehen, sich zu verbessern und sich nicht in eine schlechte Stimmung treiben lassen.
Im Film entwickeln sich alle aus ihren Schwächen heraus. Der Trainer kann sich seiner Vergangenheit und seinem Minderwertigkeitskomplex stellen, aufgrund einer inneren Leere immer von Neuem beweisen zu müssen, dass er gut oder sogar der Beste ist – auch mit Betrug. Es hilft ihm, dass die anderen ihn unvoreingenommen als Mensch ernst nehmen, wodurch er erfüllt ist und ins Leben zurückfindet. Derice sieht immer besser, dass der eigene Wert nicht im Gewinnen besteht, sondern im Zusammenwirken und gemeinsamen Vorankommen und er dadurch genügt und nichts anderes darstellen muss. Sanka Coffie lernt, dass es einfacher ist, wenn er sich den anderen Menschen gegenüber öffnet. Yul Brenner, merkt, dass er nicht ständig ausgelacht wird und mit Härte entgegenhalten muss, sondern dazugehört und deshalb weich werden kann. Junior Bevil erlebt, dass er eigenständig seinem Leben einen Sinn geben, sich seinem Vater mutig entgegenstellen kann und dieser später trotzdem seinen Weg gut findet. Alle erfahren, dass auch die Zuschauer und andere Teams nach anfänglicher Ablehnung Respekt bekommen. Die anderen sehen immer deutlicher ihr Engagement, ihren Mut, ihre Ausdauer, ihre Aufrichtigkeit, Eigenständigkeit und Freude.
Es zeigt sich genauso wie sonst im Leben, dass nicht einfach der Gewinner etwas gilt, sondern die Kooperation und das Mitmenschliche. Wenn man sich nicht von Vorbehalten und Ablehnung anderer beeindrucken lässt und ihnen stattdessen spontan, unvoreingenommen und mutig begegnet, lassen sich die Menschen gewinnen, da alle gerne miteinander auskommen wollen.

Ablauf Filmbesprechung
- 16.00 h Gemeinsames Kochen, für diejenigen, die gerne mitkochen
- 17.30 h gemeinsames Essen, für diejenigen, die gerne gemeinsam essen
- 21.15 h Besprechung des Filmes: Die Filme werden vorher von jedem privat angeschaut.
Die Filmbesprechungen finden in Dübendorf, Im Schossacher 17, 3. Stock statt.
Der neurotische Charakter ist unfähig, sich der Wirklichkeit anzupassen, denn er arbeitet auf ein unerfüllbares Ideal hin.